Weltweit kommt es immer wieder zu schrecklichen Christenverfolgungen in allen möglichen Varianten. Auch Indonesien ist in einigen Landesteilen davon nicht verschont. Familien werden zerrissen, Kinder verlieren ihre Eltern. Die Überlebenden sind oft für Jahre, wenn nicht für ein ganzes Leben traumatisiert. Und immer die Frage: Was soll nun werden. Auch das Haus des Lebens…
soll für solche, in Not geratene Menschen offen sein. Helfen Sie und bei der Verwirklichung mit Ihrer Spende.
Lesen Sie hier den erschütternden, aber mutmachenden Bericht von Fadi und seiner Frau Hanna (Namen geändert) aus dem Irak.
Im Irak sind schon viele Christen vor Gewalt und Terror ins Ausland oder in den relativ sicheren Norden in die Kurdenregion geflohen. Doch ihre traumatischen Erlebnisse können sie nicht einfach zurücklassen. Die Grauen haben tiefe Wunden in ihren Seelen hinterlassen. Auch Fadi und seine Frau Hanna und ihre Kinder litten lange Zeit unter Alpträume.
Fadi erzählt: „Eines Nachts kamen islamische Terroristen an unsere Tür und drohten damit, unsere Tochter oder unseren Sohn mitzunehmen, wenn wir ihnen nicht 20.000 Dollar [ca. 14.000 Euro] Schutzgeld zahlen. Wir wussten nicht, was wir machen sollten, denn wir hatten nicht so viel Geld. Wir baten Gott um Hilfe.” – Einige Tage später, mitten in der Nacht, kamen die Männer wieder. „Sie stießen die Tür auf und forderten das Schutzgeld.“ Fadi rannte die Treppe hinunter und sah seinen Sohn nahe der Tür bewusstlos am Boden liegen. Er muss verletzt worden sein, als die Männer in das Haus stürmten. „Sie bedrohten uns, schlugen mich und ließen eine Fatwa (islamisches Rechtsgutachten) mit Anschuldigungen gegen unsere Familie zurück.“
Nur noch weg
Nachdem die Männer abgezogen waren, nahm Fadi seine Familie, rief ein Taxi und sie fuhren eilends ins Krankenhaus. Sein Sohn brauchte Hilfe. „Wir vermieden es anzuhalten, um nicht erschossen zu werden.“ Die nächsten Wochen pendelten sie zwischen dem Krankenhaus und dem Haus seiner Schwester, wo sich die Familie versteckte, hin und her. Immer in Angst, jemand würde sie erkennen und töten. Als sein Sohn entlassen wurde, mietete Fadi ein Taxi und sie flohen aus der Stadt. Die Familie kam bei Verwandten in einer anderen Stadt im Nordirak unter. Sie hatten alles zurückgelassen: Kleidung, Fotos, Spielsachen, einfach alles. In Zusammenarbeit mit einer einheimischen Kirche versorgten Mitarbeiter von Open Doors die Familie mit dem Nötigsten. (Foto: Bild eines Kindes aus einem Traumaseminar/Open Doors)
Bilder im Kopf
Doch die Erinnerungen an die schreckliche Zeit verfolgen Fadi und Hanna. Angst, Wut, Misstrauen und Frustration gruben sich tief in ihre Seele ein. „Ich wurde aggressiv gegenüber meiner Frau und meinen Kindern. Später bedauerte ich meine Wutausbrüche und bat Gott um Vergebung“, erinnert sich Fadi. Hanna verspürte eine tiefe Traurigkeit, hatte keinen Appetit. Oft wollte sie nur noch sterben. „Wir konnten schlecht einschlafen und hatten Alpträume.“ Die Glaubensgeschwister der Gemeinde, die sie besuchten, konnten ihre Situation nicht nachvollziehen und verstehen. Wenn sich Hanna wieder einmal elend fühlte, hieß es: Christen sollten solche Gefühle nicht haben. Hanna schämte sich und sprach schließlich mit niemanden mehr über ihre Gefühle.
Hilfe für Betroffene
Open Doors bot an, ein Traumaseminar in der Gemeinde durchzuführen, damit beispielsweise Pastoren betroffenen Christen seelsorgerlich helfen können, die Erlebnisse aufzuarbeiten. „Durch dieses Seminar verstand ich, dass all meine Gefühle zu einem Trauerprozess gehören“, sagte Fadi. „Ich erfuhr Veränderung und habe nun wieder Hoffnung. Jetzt helfen Hanna und ich anderen Christen mit ähnlichen Erfahrungen. Damit stärken wir auch die Gemeinde Jesu im Irak.“ (Quelle Open Doors)