Jakarta/Göttingen (Quelle idea) – Die religiöse Intoleranz in Indonesien nimmt weiter dazu. Darauf weist die „Gesellschaft für bedrohte Völker“ (Göttingen) anlässlich des Deutschland-Besuchs des indonesischen Staatspräsidenten Susilo Bambang Yudhoyono hin. Es habe in dem südostasiatischen Land, in dem die Mehrheit dem sunnitischen Glauben angehört, zum einen vermehrt Übergriffe radikaler Islamisten auf Andersgläubige gegeben, betont der Asienreferent der Gesellschaft für bedrohte Völker, Ulrich Dibelius. Zum anderen habe die staatliche Willkür…gegen Christen, aber auch gegen andere religiöse Minderheiten wie Ahmadiyya, Bahái‘i und Schiiten zugenommen. Nach Angaben der Gesellschaft für bedrohte Völker gab es im vergangenen Jahr 264 Übergriffe auf Angehörige religiöser Minderheiten. Die Angriffe erfolgten oft sehr gezielt: Im Februar dieses Jahres traf es unter anderem drei protestantische Gemeinden in Makassar (Provinz Süd-Sulawesi), deren Kirchengebäude mit Molotow-Cocktails beworfen wurden, was zu erheblichen Sachschäden führte. In der Region Aceh im Nordwesten der Insel Sumatra kamen die Behörden der Forderung radikaler Islamisten nach und ordneten die Schließung von 17 Kirchen an. Aus diesem Grund müssen nun 15.000 Christen ihre Gottesdienste entweder im Freien oder in Privatwohnungen feiern. Von den rund 240 Millionen Einwohnern Indonesiens sind 80 Prozent Muslime, 16 Prozent Christen, zwei Prozent Hindus sowie jeweils ein Prozent Buddhisten und Angehörige von Stammesreligionen.
Indonesien Partnerland der Internationalen Tourismusbörse
Der indonesische Präsident hält sich auf Einladung von Bundespräsident Joachim Gauck vom 3. bis 6. März zum Staatsbesuch in Deutschland auf. Bei einem Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel am 5. März sollen die bilateralen Beziehungen und die Entwicklung in der Region im Vordergrund stehen. Merkel und Yudhoyono eröffnen zudem gemeinsam die Internationale Tourismusbörse (ITB) in Berlin. Indonesien ist das diesjährige Partnerland der ITB.